Interview mit Fabian
Fabian Zimmer hat Umwelt- und Betriebswirtschaft (M.A.) am Umweltcampus Birkenfeld studiert. Sein Sachgebiet beim EVS ist das Wasserrecht und die Abwasserabgabe.
Fabian, wie kamst du zum EVS als Arbeitgeber?
Den EVS kannte ich bereits durch meine Eltern, die bis zu ihrer Rente in verschiedenen Abteilungen tätig waren. Als Schüler jobbte ich in den Ferien auf Kläranlagen und später absolvierte ich als Student ein Praktikum beim Verband. Im Jahr 2022 wurde ich online auf die freie Stelle im Bereich Recht aufmerksam und wechselte aus der Telekommunikationsbranche zum EVS, um meine Fachkenntnisse in der Umwelt- und Betriebswirtschaft optimal einbringen zu können.
Dein Schwerpunkt ist die „Abwasserabgabe“. Darunter werden sich viele nichts vorstellen können. Was ist damit gemeint?
Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ist jeder verpflichtet, eine Abwasserabgabe zu entrichten, wenn er Abwasser, selbst wenn es zuvor gereinigt wurde, in ein Gewässer einleitet. Dies betrifft rund 130 unserer Kläranlagen. Jede Kläranlage benötigt eine Einleiterlaubnis, in der die Ablaufwerte festgelegt sind. Die Höhe der Abwasserabgabe wird auf Basis der Abwassermenge und bestimmter Parameter im gereinigten Abwasser (wie CSB, Stickstoff, Phosphor) berechnet. Im Verlauf des Jahres entnehmen wir und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) regelmäßig Proben, um die Jahreswerte zu ermitteln.
Die Abwasserabgabe ist also ein umweltpolitisches Lenkungsinstrument?
Ja, genau. Sie schafft finanzielle Anreize für eine effektivere Abwasserreinigung. Wenn bessere Ablaufwerte als gefordert erreicht werden, ist die Abwasserabgabe niedriger. Einsparpotentiale ergeben sich außerdem durch die Sanierung von Abwasseranlagen, wenn eine dauerhafte Optimierung der Reinigungsleistung um 20 Prozent erreicht wird. Verbesserter Umweltschutz führt also auch zu Einsparungen, die dem Gebührenzahler zugutekommen.
Könntest du näher erläutern, welche Tätigkeiten zu deinen Aufgaben gehören?
Insbesondere schätze ich vor Beginn des Wirtschaftsjahres die Höhe der Abwasserabgabe auf Basis der erklärten Ablaufwerte der Anlagen, um die entsprechenden Mittel im Wirtschaftsplan einzustellen. Ich überprüfe Voraus- und Nachzahlungen der Abwasserabgabe und erhebe bei den saarländischen Städten und Gemeinden Daten für die Ermittlung der Abgabe für Niederschlagswasser, die pauschal je angeschlossenen Einwohner veranschlagt wird.
Außerdem bin ich in Genehmigungsverfahren für neue Kläranlagen und Entlastungsbauwerke für Regenwasser eingebunden. In regelmäßigen Quartalsbesprechungen tausche ich mich mit Kolleg*innen aus den EVS-Geschäftsbereichen Planung und Konzeption sowie Bau- und Sanierung und den Fachbereichen des LUA über laufende Projekte und anstehende Sanierungen aus. Unser übergeordnetes Ziel ist es, die ohnehin schon gute Reinigungsleitung der Abwasseranlagen kontinuierlich immer weiter zu verbessern.
Welche Aspekte schätzt du besonders an deiner Arbeit?
Den Einsatz für den Umweltschutz, die interne und externe Zusammenarbeit, die Vielfalt der Aufgaben, die Selbstständigkeit sowie flexible Arbeitszeiten mit Homeoffice-Möglichkeiten.
Dein Tipp für Personen, die beim EVS arbeiten wollen?
Regelmäßig auf der Homepage des EVS, Instagram oder der Karriereplattform Interamt nach Stellenausschreibungen suchen und sich dann bewerben. Der EVS bietet interessante Aufgaben, abwechslungsreiche Tätigkeiten und attraktive Ausbildungsberufe.