Abwassermonitoring

Seit der Coronapandemie wird Abwasser als Frühwarnsystem für Krankheitserreger genutzt. Diese gelangen unter anderem über den Stuhl ins Abwasser und können dort nachgewiesen werden. Die regelmäßige Überwachung von Abwasser auf Krankheitserreger hilft dabei, Entscheidungen für Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen. Die erhobenen Daten erlauben Rückschlüsse zum Trend der Infektionsdynamik. Diese Messwerte lassen sich mit Informationen aus anderen Systemen vergleichen und gemeinsam auswerten, um Fachleuten eine präzisere Einschätzung der lokalen Situation zu ermöglichen.

Das Pilotprojekt ESI-CorA legte in Deutschland den Grundstein für eine flächendeckende Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser. Mit der Aufnahme des Monitorings in das Infektionsschutzgesetz wurde im November 2022 das nationale Pandemieradar etabliert.  

Video: Abwassermonitoring - Wie funktioniert's?

Ein informatives Video des Robert Koch-Instituts erklärt anschaulich, wie das Abwassermonitoring funktioniert.


Das Projekt AMELAG

Das Projekt AMELAG (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) setzt die Überwachung der SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser fort und erweitert diese auf andere Krankheitserreger. Seit 2024 wird auch das Influenzavirus erfasst.  

Im Jahr 2025 werden bis zu 70 ausgewählte Kläranlagen in Deutschland wöchentlich beprobt. Der EVS beteiligt sich aktiv am Abwassermonitoring und unterstützt die Untersuchungen mit seinen Anlagen in Saarbrücken-Burbach und Saarlouis.

Partner bei AMELAG

Das Projekt AMELAG wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und vom Robert Koch-Institut (RKI) sowie dem Umweltbundesamt (UBA) durchgeführt. Beteiligt sind zudem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Kläranlagenbetreibende, Landeslabore aus den 16 Bundesländern sowie weitere wissenschaftliche Partner.

Laufzeit: 1. November 2022 bis 31. Dezember 2025