CoMinGreat – Konzeption einer Mikroschadstoff-Plattform für die Großregion (Competence platform for micro-pollutants in the Greater Region)
Projekt abgeschlossen
Am 12. Juli 2023 fand die Abschlussveranstaltung zum Projekt stand. Informationen dazu entnehmen Sie bitte unserer Pressemeldung.
Förderprogramm
Grenzüberschreitendes Programm zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit 2014-2020 INTERREG V A „Großregion“. Zur Großregion zählen Lothringen, die Wallonie, Luxemburg, Teile von Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Gesamtkosten des Projekts
1.953.993,13 Euro
Davon EFRE-Fördermittel:
1.172.395,86 Euro (60 %)
Kofinanzierer
- Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes
- Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
- Ministère de l’Environnement, du Climat et du Développement durable du Luxembourg
- Service Public de Wallonie
Projektpartner (aktiv, mit Budget)
- EVS (Leadpartner, sog. Federführender Begünstigter)
- Technische Universität Kaiserslautern
- Université du Luxembourg (Universität Luxemburg)
- CNRS - Centre National de la Recherche Scientifique, Délégation Centre Est / Université de Lorraine
- HYDREOS (Lothringen)
- Centre Belge d’étude et de documentation de l’eau (CEBEDEAU, Belgien)
Strategische Projektpartner (ohne Budget, beratende Funktion):
- Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes
- Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
- Administration de la gestion de l’eau (Luxemburgisches Wasserwirtschaftsamt)
- Internationale Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS)
- Association Luxembourgeoise des Services d’Eau (ALUSEAU)
- DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
- Société Publique de Gestion de l’Eau (Belgien)
- Syndicat Intercommunal à Vocation Multiple de l’Alzette (SIVOM de l’Alzette, Lothringen)
- Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz
- Natur&Emwelt (Luxemburg)
- Interkommunale Vereinigung IDELUX Eau (Belgien)
Laufzeit
01.01.2021 – 31.12.2022
Projektinhalt
1. Aufbau einer internetbasierten Mikroschadstoffplattform als Wissensdatenbank
Die vorhandenen Kompetenzen, das vorhandene Wissen sowie vorhandene Daten zum Aufkommen und Verbleib von Mikroschadstoffen aus der GR sowie der nationalen und internationalen Gemeinschaft wurden im Rahmen des Projektes gesammelt und systematisch aufbereitet, um über eine Internet-Plattform mithilfe einer interaktiven Karte gebündelt kommuniziert zu werden. Die Plattform informiert über laufende Projekte und Arbeiten aus der Forschung sowie aus der Praxis. Zudem wurden Informationen für politische Entscheidungsträger in geeigneter Weise aufbereitet. Die Plattform gibt darüber hinaus der allgemeinen Öffentlichkeit Hinweise zum vorbeugenden Handeln (Reduzierung an der Quelle).
2. Konzeption eines Informations- und Demonstrationszentrums
Für die Bürgerinnen und Bürger in der Großregion wurde ein Informations- und Demonstrationszentrum konzipiert und auf der saarländischen Kläranlage Bliesen errichtet. Am Demonstrationszentrum wurde die Öffentlichkeit über die grundlegende Problematik, Verfahren und Technologien zur Mikroschadstoffelimination zielgruppengerecht informiert. Daneben wurde vermittelt, wie in jedem Haushalt oder Betrieb (an der Quelle), Einträge in das Abwasser vermieden oder reduziert werden können.
3. Stoffflussmodellierung als Instrument zur Ressourceneffizienz
Ein Bilanzmodell des Gewässers und ein Kläranlagenmodell wurden gekoppelt und am Beispiel des Referenzgebietes Blies angewendet. Hiermit konnten die Stoffeinträge aus der Siedlungsentwässerung sowie das Verhalten der Stoffe im Gewässer auf Grundlage des Abflussgeschehens abgebildet werden. Die Wirkung weitergehender Reinigungsstufen auf die Gewässerbelastung konnte damit differenziert untersucht und bewertet werden. Durch die Untersuchungen sollen mittel- und langfristige Entscheidungen zum erforderlichen Ausbau kommunaler Kläranlagen mit additiven Reinigungsstufen und kurzfristige Entscheidungen zum Betrieb dieser Anlagen auf Grundlage des Gewässerabflusses gekoppelt werden.
4. Demonstrationsanlage
Auf der Kläranlage Bliesen wurde eine mobile Versuchsanlage zur Erprobung verfügbarer Verfahrenstechniken realisiert. Ziel hierbei war die Optimierung der Verfahren sowie Verfahrenskombinationen bezüglich Reinigungsleistung und Kosteneffizienz. Dabei wurde neben bereits bekannten und auch schon großtechnisch umgesetzten technischen Verfahren auch ein neu entwickelter Bodenfilter mit Spezialsubstraten sowie eine Kombination aus diesem mit einem technischen Verfahren erprobt. Dies stellt eine kostengünstige Alternative für kleinere und mittelgroße Kläranlagen im ländlichen Raum dar.
Projektziele
Die Sammlung und Harmonisierung des Wissens der Akteure und Entscheidungsträgern in der GR im Themenfeld Mikroschadstoffe und Bündelung in Form einer internetbasierten Plattform als Wissensdatenbank hat Wissensdefizite in der GR in unterschiedlichen Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen hinsichtlich des Umgangs mit Mikroschadstoffen im urbanen Wasserkreislauf reduziert. Bereits vorhandene Kompetenzen wurden ausgebaut und der Wissenstransfer und -austausch gefördert. Darüber hinaus konnte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der GR selbst und über deren Grenzen hinaus nachhaltig ausgebaut werden. Mit dem Projekt wurden die Grundlagen in der GR geschaffen, um die Belastung der Gewässer zu reduzieren, wobei insbesondere die Erreichung eines umfassenden und nachhaltigen Gewässerschutzes in der GR im Vordergrund steht.
Durch eine Demonstrationsanlage wurden konkrete immissionsbasierte und ressourcenorientierte Strategien erprobt, wodurch ein wesentlicher Beitrag geleistet werden konnte, um den Bereich der Abwasserbehandlung und damit der Schutz der Gewässer energie- und ressourceneffizient zu gestalten. Die Steigerung der Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern, die die Kosten von zusätzlichen Maßnahmen letztlich bezahlen müssen, war ein wichtiges Ziel des Projektes.
Mit den Ergebnissen des Projektes wurden die derzeit in den Ländern der GR entwickelten Strategien zum Umgang mit Mikroschadstoffen aus der Abwasserentsorgung verknüpft und harmonisiert sowie der Daten-, Wissens- als auch Ergebnisaustausch auf unterschiedlichen Ebenen intensiviert.