Entwicklung von Strategien zur Reduzierung des Mikroschadstoffeintrags in Gewässern im deutsch-luxemburgischen Grenzgebiet (EmiSûre)
Förderprogramm
Grenzüberschreitendes Programm zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit 2014-2020 INTERREG V A „Großregion“. Zur Großregion zählen Lothringen, die Wallonie, Luxemburg, Teile von Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Gesamtkosten des Projektes
Die Gesamtkosten des Projektes beliefen sich auf rd. 1,4 Mio. Euro, wovon 60 % an EU-Fördermitteln gezahlt wurden. Der Eigenanteil des EVS betrug rd. 25.000 Euro.
Laufzeit
01.2017 – 12.2020
Projektpartner
- Abwassersyndikate SIDEN und SIDEST (Luxemburg)
- Entsorgungsverband Saar
- Administration de la gestion de l`eau (Luxemburg)
- Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz
- TU Kaiserslautern
- Universität Luxemburg (mit Unterstützung areal GmbH)
Projektbeschreibung
Im Ablauf kommunaler Kläranlagen werden vermehrt Mikroschadstoffe (z.B. Arzneimittel, Kosmetika, Pestizide, Hormone) nachgewiesen. Mikroschadstoffe können schon in sehr geringen Konzentrationen eine Gefahr für die Tiere und Pflanzen in Gewässern darstellen.
Konventionelle Kläranlagen sind nach dem heutigen Stand der Technik nicht darauf ausgelegt, Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu entfernen. Rechtliche Vorgaben für eine Nachrüstung der kommunalen Kläranlagen mit weitergehenden Reinigungsverfahren auf Basis stoffspezifischer Anforderungswerte bestehen bisher nicht.
Europaweit wird derzeit in einer Vielzahl von Forschungsvorhaben eine Elimination von Mikroschadstoffen mit Hilfe von sogenannten 4. Reinigungsstufen auf kommunalen Kläranlagen erprobt und untersucht. Als Verfahren werden die Ozonung oder die Aktivkohleadsorption in Kombination mit einer Filtration favorisiert. Der Energie- bzw. der Ressourcenverbrauch der Kläranlage wird durch die Mikroschadstoffelimination allerdings deutlich erhöht. Bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen spielen daher neben der Wirksamkeit insbesondere die damit verbundenen Kosten eine wesentliche Rolle.
Die Zusammenhänge sind von besonderer Bedeutung für kleinere bis mittlere Kläranlagen unter 20.000 Einwohnerwerten, wie sie häufig aufgrund der größtenteils ländlich geprägten Siedlungsstruktur in der Groβregion – insbesondere in Teilen von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg – zum Einsatz kommen.
Projektziele
Das Projekt hat mit seinen Ergebnissen dazu beitragen, eine grenzüberschreitende Strategie zum Umgang mit Mikroschadstoffen aus der Abwasserentsorgung zu entwickeln. Als für die Großregion repräsentatives Projektgebiet für die Entwicklung derartiger Strategien sowie zur Erprobung innovativer und nachhaltiger Technologien zum Umgang mit Mikroschadstoffen wurde das Flusseinzugsgebiet der Sauer als grenzüberschreitendes Gewässer der Länder Belgien, Deutschland und Luxemburg gewählt.
Neben der bilanziellen Gesamtbetrachtung von Stoffeinträgen und der Erprobung alternativer Verfahrenstechniken wurde eine Methodik erarbeitet, die die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf ein ähnliches Einzugsgebiet im Saarland erlaubt. Abschließend wurde eine Handlungsempfehlung für den Umgang mit Mikroschadstoffen für die Großregion abgeleitet.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Internetplattform zum Projekt: