Der EVS investiert in das oben beschriebene Projekt, das im Herbst 2028 abgeschlossen sein soll, rund 34,4 Millionen Euro. Es handelt sich um eines der bislang größten Bauprojekte des Verbandes. Die Umsetzung der Baumaßnahme, die sich über sieben Jahre erstreckt, ist sehr anspruchsvoll, da sie im laufenden Betrieb der Kläranlage realisiert werden muss. Dies bedeutet, dass während des Baus verschiedene Provisorien und Bauabschnitte notwendig werden.
In der vergangenen Woche wurde nun das Herzstück der neuen Kläranlage, die neue Nitrifikation in Betrieb genommen. In der Nitrifikation werden gelöste Verunreinigungen im Abwasser mit Hilfe von Bakterien und Einzellern abgebaut. Die neue dreistraßige Nitrifikation weist ein Volumen von ca. 8.000 m3 auf und bietet eine verbesserte Reinigungsleistung. Vom Neubau der Kläranlage und den dadurch verbesserten Reinigungsprozessen profitiert der Köllerbach in hohem Maße.
In einem vorherigen Bauabschnitt wurde bereits ein neues Grobrechengebäude erstellt. Ein neues Mischwasserpumpwerk fördert das Abwasser in die Kläranlage. Das Regenwetterpumpwerk wurde umfassend bau- und maschinentechnisch saniert. Das Regenüberlaufbecken wurde betontechnisch komplett saniert. Eine neue Gebläsestation sowie ein neues Gebäude zur Niederspannungshauptverteilung waren grundlegende Voraussetzung für den Betrieb der neuen Nitrifikation. Außerdem wurde das Rücklauf- und Überschussschlammpumpwerk maschinell erneuert und baulich optimiert. Die Sanierung erfolgt im laufenden Betrieb der Kläranlage, was Planer, Bauunternehmen und Kläranlagenmitarbeiter gleichermaßen vor große Herausforderungen stellt. Um den Weiterbetrieb der Altanlage sicherzustellen, wird mit verschiedenen Provisorien gearbeitet. Zur Beschickung der Kläranlage wurde ein provisorisches Zulaufpumpwerk erforderlich für die Zeit, in der das neue Mischwasserpumpwerk gebaut wurde. Ein provisorisches Rücklauf- und Überschussschlammpumpwerk war in Betrieb, als das alte Pumpwerk überarbeitet wurde. Zurzeit ist noch ein weiteres vorübergehendes Pumpwerk in Betrieb, dass das Abwasser in das neue Nitrifikationsbecken fördert. Diese zahlreichen Provisorien und Zwischenbauzustände erfordern einen erheblichen Abstimmungsbedarf sowie eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem EVS-Betrieb und der beauftragten Baufirma OBG Tiefbau mit Sitz in Ottweiler.
Nach erfolgreichem Einfahr- und Probebetrieb der neuen Anlagenteile erfolgt die Abnahme und der EVS wird den Betrieb der Anlage übernehmen.
Die nächsten Bauabschnitte beinhalten:
- die Errichtung eines Rechengebäudes, Sandfang und Vorklärung auf der Fläche des ehemaligen Belüftungsbeckens,
- die Errichtung der Fällmitteldosierstation,
- den Umbau des Vorklärbeckens zu einem Schlammentwässerungsgebäude,
- Sanierung/Umbau von Betriebsgebäude, Faulturmanlage sowie Voreindicker/Schlammspeicher,
- die Installation des Biofilters,
- die Erneuerung von Werkstatt und Lager sowie
- die Installation von Blockheizkraftwerk/Heizung.
Fragen zur Sanierung der Kläranlage Walpershofen beantwortet gerne EVS-Projektleiter Thomas Schuhler, Telefon: 0681 5000-229.
Umfassende Informationen zu den Abwasseranlagen des EVS gibt es auf www.evs.de/abwasser.