PV-Offensive: EVS rüstet gezielt Kläranlagen mit Photovoltaik-Anlagen aus Wichtiger Beitrag zur Energie-Autarkie

Kläranlagen gehören zu den größten Energieverbrauchern in den Kommunen. Schon lange setzt der Entsorgungsverband Saar daher mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen alles daran, unabhängiger von extern bezogener Energie zu werden.

Ein bedeutendes Element der EVS Energie-Strategie ist der Ausbau von Photovoltaik an seinen Kläranlagen-Standorten. Bis Ende 2025 will der EVS PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 1,3 Megawatt realisiert haben.

Potenziell geeignete Dachflächen wurden im Vorfeld in einem Kataster systematisch erfasst und bewertet. Bereits seit 2011 rüstet der EVS Kläranlagen mit Photovoltaik-Anlagen aus. Fünf größere Anlagen wurden so bereits 2011 und 2012 an den Standorten Brebach, Burbach, Überherrn, Perl-Besch und Lebach installiert. In den darauffolgenden Jahren steigerte der EVS die Anzahl der PV-Anlagen – z.B. auch im Rahmen von Kläranlagensanierungen – nochmals deutlich. So kam beispielsweise auch an den Kläranlagen in Dillingen, Gisingen, Düppenweiler, Püttlingen, Weiten, Morscholz Solartechnik zum Einsatz.

Bis 2023 kamen so bereits ca. 550 kWp zusammen.

Auf Basis des 2022 nochmals überarbeiteten Dachflächenkatasters werden seit 2023 die als positiv kategorisierten Anlagen weiter sukzessive ausgeschrieben und gebaut.

Bis heute konnten so 165 kWp auf den Kläranlagen Bliesen, Dirmingen, Sotzweiler und Püttlingen zusätzlich installiert werden. Aktuell sind sechs weitere PV-Anlagen mit insgesamt ca. 296 kWp in Bau bzw. beauftragt (Kläranlagen St. Wendel, Limbach, Niederlinxweiler, Primsweiler, Orscholz und Niederlosheim).

Auch für weitere Kläranlagen werden bereits Vorkehrungen für eine Nachrüstung getroffen (Überprüfung der Statik, ggfs. Vorarbeiten an den Dächern…). Diese werden dann im Jahr 2025 umgesetzt (u.a. Kläranlagen Völklingen, Homburg, Eschringen, Bliesdalheim, Wustweiler und Nohfelden).

Sind an allen genannten Standorten Photovoltaikanlagen installiert, verfügt der EVS auf den Dächern seiner Kläranlagen über eine Gesamtleistung von rund 1,3 Megawatt und produziert mindestens 1.200.000 kWh Solarstrom.

Weitere Potenziale wie z.B. Freiflächen-PV oder vertikale PV-Anlagen, die eine Mehrfachnutzung der Fläche ermöglichen, werden parallel ebenfalls geprüft.

Umfangreiche Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten des EVS- Energiemanagements gibt es unter www.evs.de.

Hintergrund:
Durch Gesetze und Verordnungen (z.B. Kommunalabwasserrichtlinie) werden Betreiber von Abwasseranlagen dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2045 ihren kompletten Strombedarf auf Erneuerbare umzustellen. Das stellt eine große Herausforderung dar, da die Abwasserreinigung sehr energieintensiv ist und durch neue Themen wie der „weitergehenden Reinigung“ (4. Reinigungsstufe, Spurenstoffelimination) weiterer Energiebedarf hinzukommen wird.