Optimierung der Regenwasserbehandlung in Schmelz Projektvorstellung für interessierte Bürgerinnen und Bürger am 14. August

Seit Mai letzten Jahres laufen die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar an einer neuen Regenwasserbehandlungsanlage in der Hüttenstraße in Schmelz.

In mehreren Bauabschnitten wird eine Retentionsmulde angelegt, ein Regenüberlaufbecken errichtet, ein Staukanal gebaut und der Hauptsammler saniert.
Die Regenwasserbehandlung wird so auf den neuesten Stand der Technik gebracht, wovon insbesondere die Prims als Einleitgewässer stark profitiert.

Der EVS investiert in die Maßnahme, die - gutes Bauwetter vorausgesetzt - Mitte 2026 abgeschlossen sein soll, insgesamt rund acht Millionen Euro.
Die Projektleiter des EVS stellten das Bauprojekt interessierten Bürgerinnen und Bürgern am 14. August ausführlich vor.

Zwischenzeitlich konnte die Retentionsmulde bereits fertiggestellt werden. Im aktuell laufenden zweiten Bauabschnitt wird das Regenüberlaufbecken mit einem Volumen von rund 3.200 Kubikmetern gebaut. Zurzeit sind die Erd- und Betonarbeiten für das Becken im vollen Gange.

Im dritten Bauabschnitt wird ein Staukanal mit einem Fassungsvermögen von 800 Kubikmetern gebaut. Anschließend wird der bestehende Hauptsammler in einem „Rohr in Rohr-Verfahren“ saniert. Dabei wird der Hauptsammler von innen abgedichtet, sodass keine Erdarbeiten notwendig sind.

Im letzten Bauabschnitt wird ein bestehender Staukanal rückgebaut und das neu errichtete Regenüberlaufbauwerk an den Hauptsammler angeschlossen.

Da die Baumaßnahme in einem Wasserschutzgebiet liegt, werden entsprechend besonderen Richtlinien berücksichtigt.

Der EVS bittet die Bevölkerung um Verständnis dafür, dass ein solch komplexes Projekt nicht ohne Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen realisiert werden kann. Der Verband ist bemüht, diese so gering wie möglich zu halten.

Mit der Ausführung der Bauarbeiten wurde nach öffentlicher Ausschreibung die OBG Tiefbau GmbH aus Ottweiler beauftragt.

Für Rückfragen stehen die EVS-Projektleiter Frank Kaufmann, Tel.: 0681 5000-200 und Muhammad-Asim Amjad, Tel.: 0681 5000-858 gerne zur Verfügung.

Hintergrund:
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden.

Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regenwetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem sogenannte Regenwasserbehandlungsanlagen errichtet. Kommt mehr Wasser an, als vom Haupt-sammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst im Regenrückhaltebecken gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste kon-zentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt - in den Bach gelangt.

Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers über das neu zu bauende Regenüberlaufbecken in den Bach.

Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in den Bach eingetragen wird, über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet.

Das im Regenüberlaufbecken gespeicherte stärker verschmutzte Abwasser wiederum wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abfluss-steuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung der Kläranlage Primsweiler abgegeben.