Die beiden Druckleitungen aus den 1970er Jahren, über die das Abwasser zur Kläranlage gelangt, verlaufen unter der Saar. Die als „Saardüker“ bezeichneten 400 Meter langen Leitungen sind zwischenzeitlich sanierungsbedürftig. Daher wird die Verbindung mit neuen Druckleitungen unter der Saar erneuert. Dabei kommt das sogenannte Hochdruck-Spülbohrverfahren (HDD)* zum Einsatz.
Die neuen Druckleitungen werden als Doppelrohrsystem aus Polyethylen (DN 250) ausgeführt und in einem Schutzrohr (DN 400) verlegt. Mit der Umsetzung des Projektes wird im November 2024 begonnen, im Juli 2025 soll es fertiggestellt sein.
Es handelt sich um eine binationale Baumaßnahme zwischen dem Entsorgungsverband Saar (EVS) auf deutscher Seite und der französischen Communauté d'Agglomération Sarreguemines Confluences (CASC) mit dem Ziel der Erneuerung und Sicherstellung einer stabilen und langfristig funktionsfähigen Infrastruktur zwischen den beiden Ländern. Der EVS ist federführend für die Planung der Maßnahme. Mit der Ausführung wurde das Bauunternehmen OBG Tiefbau GmbH&Co. Kg beauftragt. Der EVS und die CASC investieren gemeinsam rund 3,3 Millionen in die grenzüberschreitende Infrastruktur.
Für den Zeitraum der Bauarbeiten auf deutscher Seite wird der Leinpfad zwischen der Bahnhofstraße und der Bahnunterquerung in Höhe der Von-der-Leyen-Straße für einige Monate gesperrt werden müssen. Bei Anlieferung von Baumaterialien kann es in der Bahnhofstraße im Brückenbereich zu kurzzeitigen Störungen kommen. Auf franz. Seite wird eine Baustellenausfahrt von der Kläranlage aus auf die D33 hergestellt und zur Sicherheit die Geschwindigkeit auf der Landstraße begrenzt.
Für Fragen steht EVS-Projektleiter Patrick Kaiser gerne zur Verfügung (Tel. 0681/5000-226).
Hintergrund: Der EVS kooperiert mit Lothringen, Luxembourg und Rheinland-Pfalz über die Landesgrenzen hinweg, um wirtschaftliche Lösungen zur Abwasserreinigung zu ermöglichen. Die Partner profitieren dabei jeweils deutlich vom Know-how der jeweils anderen.
*Mit dem Horizontal-Spülbohrverfahren (engl. HDD) können Rohrleitungen unterirdisch verlegt werden, ohne hierzu Gräben ausheben zu müssen. Die Horizontalspülbohranlage bohrt zwischen zwei Gruben einen unterirdischen Kanal, der anfallende Boden wird von einer Spezialflüssigkeit aus dem Bohrloch gespült.